E-Learning ist keine Eintagsfliege

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4 Minuten

Thema

E-Learning

Die Coronapandemie hat das Thema E-Learning ins Bewusstsein breiter Bevölkerungskreise gebracht: Fernunterricht auf verschiedensten Schulstufen, im Internet abrufbare Vorträge und Zoom-Meetings im Homeoffice anstelle des Kurses im Seminarhotel. Doch E-Learning umfasst mehr als diese Formate und wird in grösseren Firmen und Organisationen seit Jahren für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden eingesetzt.

Ein international tätiges Medizinaltechnik-Unternehmen möchte seine Mitarbeitenden zum Thema Qualitätsmanagement weiterbilden. Eine Krankenversicherung will dem neu eintretenden Personal die Grundlagen der Leistungsabrechnung vermitteln. Banken sind gesetzlich verpflichtet, ihre Angestellten regelmässig für Fälle von Geldwäscherei zu sensibilisieren. Eine Behörde will verhindern, dass ihre Mitarbeitenden auf betrügerische E-Mails hereinfallen.

Selbstlernmedien mit Vorteilen

Bei all diesen Themenbereichen kommen digitale Selbstlernmedien zum Einsatz, die überall und jederzeit am Computer, Tablet oder Smartphone bearbeitet werden können. Im Gegensatz zu den eingangs erwähnten Webinaren oder zu Präsenzkursen sind sie nicht an einen bestimmten Zeitplan oder an einen Ort gebunden. Damit können alle Angestellten erreicht werden, auch wenn sie an verschiedenen Standorten oder sogar in verschiedenen Ländern tätig sind. Ein weiterer Vorteil: Werden die Lernangebote über die firmeninterne Lernplattform (LMS) angeboten, ist auch ein automatisiertes Bildungscontrolling möglich.

Oft werden solche Web-based Trainings (WBTs) in Kombination mit Präsenzkursen eingesetzt: So wird beispielsweise vorgegeben, dass sich die Kursteilnehmer/innen mit einem WBT auf den Seminarteil vorbereiten. Die theoretische Grundlagenvermittlung erfolgt somit im Selbststudium, die anschliessende Vertiefung mit Fallbeispielen und Diskussionen jedoch vor Ort und in der Gruppe.

Es ist zu erwarten, dass nach der Pandemie wieder ein grosses Bedürfnis nach solchen Präsenzkursen besteht, denn die Teilnehmenden sehnen sich geradezu nach den sozialen Elementen des gemeinsamen Lernens, die bei vollständig virtueller Schulung zu kurz kommen: Das informelle Gespräch in der Kaffee- oder Mittagspause lässt sich online nicht ersetzen, und auch der Austausch mit Dozierenden und in der Gruppe ist in der virtuellen Welt weniger spontan und ergiebig als im realen Leben. Darüber hinaus ist das gesunde Mass von reiner Bildschirm- und Onlinezeit im Homeoffice für viele seit Langem überschritten – Fachleute sprechen bereits von Online- oder Zoom-Müdigkeit.

Massgeschneidert? Standardlösung?

Zurück zu den digitalen Selbstlernmedien: In den meisten Fällen sind firmenspezifische WBTs massgeschneidert und auf die Bedürfnisse und Lernziele der Auftraggeber abgestimmt. Aufgrund der Herstellungskosten lohnt sich eine Produktion aber nur dann, wenn die Zielgruppe gross genug ist (mehrere Hundert Mitarbeitende) und wenn das digitale Lehrmittel über einen längeren Zeitraum genutzt werden kann, ohne laufend aktualisiert werden zu müssen.

Für kleinere Zielgruppen, beispielsweise für KMU, können fixfertige Online-Kurse lizenziert werden; in diesem Bereich gibt es im deutschsprachigen Raum allerdings noch relativ wenig Anbieter mit einem breiten inhaltlichen Angebot von qualitativ hochwertigen digitalen Selbstlernmedien.

Und was ist mit Youtube und anderen grossen Plattformen? Das kostenlose Angebot ist so riesig wie unübersichtlich und reicht von der Reparaturanleitung bis zum Programmierkurs. Bei reinen Video-Lehrmitteln ist allerdings zu beachten, dass die Aufmerksamkeitsspanne oft nach kurzer Zeit sinkt, sodass es schwierig ist, über einen längeren Zeitraum nur mit Videos zu lernen und die Lernziele auch tatsächlich zu erreichen. Dieser Problematik lässt sich entgegenwirken, wenn nach reinen Betrachtungsphasen von maximal 30 Minuten auch wieder Aktivierungen in Form von Aufgaben und Übungen eingestreut werden.

Für den Privatgebrauch lassen sich mit einer Internet-Recherche aber durchaus Lerninhalte finden, die den individuellen Lernbedarf stillen können.

Die Somedia Learning AG mit Standorten in Chur und Zürich ist im Bereich der digitalen Transformation der Aus- und Weiterbildung tätig. Sie entwickelt digitale Lehrmittel und berät Unternehmen und Organisationen zu E-Learning-Themen. Zu ihren Auftraggebern gehören bekannte Firmen aus der Privatwirtschaft, aber auch Verbände und staatliche Organisationen.

Die Erstpublikation dieses Blogbeitrags erfolgte im Stellenmarkt suedostschweizjobs.ch.

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E-Learning ist keine Eintagsfliege

Autor: Cyrill

Lesedauer: 4 Minuten

Thema: E-Learning

Die Coronapandemie hat das Thema E-Learning ins Bewusstsein breiter Bevölkerungskreise gebracht: Fernunterricht auf verschiedensten Schulstufen, im Internet abrufbare Vorträge und Zoom-Meetings im Homeoffice anstelle des Kurses im Seminarhotel. Doch E-Learning umfasst mehr als diese Formate und wird in grösseren Firmen und Organisationen seit Jahren für die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden eingesetzt.

Ein international tätiges Medizinaltechnik-Unternehmen möchte seine Mitarbeitenden zum Thema Qualitätsmanagement weiterbilden. Eine Krankenversicherung will dem neu eintretenden Personal die Grundlagen der Leistungsabrechnung vermitteln. Banken sind gesetzlich verpflichtet, ihre Angestellten regelmässig für Fälle von Geldwäscherei zu sensibilisieren. Eine Behörde will verhindern, dass ihre Mitarbeitenden auf betrügerische E-Mails hereinfallen.

Selbstlernmedien mit Vorteilen

Bei all diesen Themenbereichen kommen digitale Selbstlernmedien zum Einsatz, die überall und jederzeit am Computer, Tablet oder Smartphone bearbeitet werden können. Im Gegensatz zu den eingangs erwähnten Webinaren oder zu Präsenzkursen sind sie nicht an einen bestimmten Zeitplan oder an einen Ort gebunden. Damit können alle Angestellten erreicht werden, auch wenn sie an verschiedenen Standorten oder sogar in verschiedenen Ländern tätig sind. Ein weiterer Vorteil: Werden die Lernangebote über die firmeninterne Lernplattform (LMS) angeboten, ist auch ein automatisiertes Bildungscontrolling möglich.

Oft werden solche Web-based Trainings (WBTs) in Kombination mit Präsenzkursen eingesetzt: So wird beispielsweise vorgegeben, dass sich die Kursteilnehmer/innen mit einem WBT auf den Seminarteil vorbereiten. Die theoretische Grundlagenvermittlung erfolgt somit im Selbststudium, die anschliessende Vertiefung mit Fallbeispielen und Diskussionen jedoch vor Ort und in der Gruppe.

Es ist zu erwarten, dass nach der Pandemie wieder ein grosses Bedürfnis nach solchen Präsenzkursen besteht, denn die Teilnehmenden sehnen sich geradezu nach den sozialen Elementen des gemeinsamen Lernens, die bei vollständig virtueller Schulung zu kurz kommen: Das informelle Gespräch in der Kaffee- oder Mittagspause lässt sich online nicht ersetzen, und auch der Austausch mit Dozierenden und in der Gruppe ist in der virtuellen Welt weniger spontan und ergiebig als im realen Leben. Darüber hinaus ist das gesunde Mass von reiner Bildschirm- und Onlinezeit im Homeoffice für viele seit Langem überschritten – Fachleute sprechen bereits von Online- oder Zoom-Müdigkeit.

Massgeschneidert? Standardlösung?

Zurück zu den digitalen Selbstlernmedien: In den meisten Fällen sind firmenspezifische WBTs massgeschneidert und auf die Bedürfnisse und Lernziele der Auftraggeber abgestimmt. Aufgrund der Herstellungskosten lohnt sich eine Produktion aber nur dann, wenn die Zielgruppe gross genug ist (mehrere Hundert Mitarbeitende) und wenn das digitale Lehrmittel über einen längeren Zeitraum genutzt werden kann, ohne laufend aktualisiert werden zu müssen.

Für kleinere Zielgruppen, beispielsweise für KMU, können fixfertige Online-Kurse lizenziert werden; in diesem Bereich gibt es im deutschsprachigen Raum allerdings noch relativ wenig Anbieter mit einem breiten inhaltlichen Angebot von qualitativ hochwertigen digitalen Selbstlernmedien.

Und was ist mit Youtube und anderen grossen Plattformen? Das kostenlose Angebot ist so riesig wie unübersichtlich und reicht von der Reparaturanleitung bis zum Programmierkurs. Bei reinen Video-Lehrmitteln ist allerdings zu beachten, dass die Aufmerksamkeitsspanne oft nach kurzer Zeit sinkt, sodass es schwierig ist, über einen längeren Zeitraum nur mit Videos zu lernen und die Lernziele auch tatsächlich zu erreichen. Dieser Problematik lässt sich entgegenwirken, wenn nach reinen Betrachtungsphasen von maximal 30 Minuten auch wieder Aktivierungen in Form von Aufgaben und Übungen eingestreut werden.

Für den Privatgebrauch lassen sich mit einer Internet-Recherche aber durchaus Lerninhalte finden, die den individuellen Lernbedarf stillen können.

Die Somedia Learning AG mit Standorten in Chur und Zürich ist im Bereich der digitalen Transformation der Aus- und Weiterbildung tätig. Sie entwickelt digitale Lehrmittel und berät Unternehmen und Organisationen zu E-Learning-Themen. Zu ihren Auftraggebern gehören bekannte Firmen aus der Privatwirtschaft, aber auch Verbände und staatliche Organisationen.

Die Erstpublikation dieses Blogbeitrags erfolgte im Stellenmarkt suedostschweizjobs.ch.

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