Ein Schlüssel zum (Lern-)Erfolg – Wie adaptives Lernen die Motivation fördert

Lesedauer

8 Minuten

Thema

Adaptives Lernen

Die Motivation ist zusammen mit anderen psychologischen Faktoren wie z. B. Emotionen, sozialen und kognitiven Faktoren verantwortlich für den Lernerfolg. Ohne Motivation kann Lernen nicht stattfinden oder zumindest verläuft so der Lernprozess relativ beschwerlich und der Lernerfolg ist gering. Adaptives Lernen kann die Lernmotivation erhöhen und sich somit positiv auf den Lernerfolg auswirken. Wie und warum das funktioniert, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Adaptives Lernen

Ein Vorteil von E-Learning, den mittlerweile wohl alle kennen, ist die zeitliche und örtliche Unabhängigkeit bzw. Flexibilität. Die Lernenden können jederzeit und überall auf die Lerninhalte zugreifen. Zudem können die Lernenden ihr Lerntempo selbst bestimmen und unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten sprechen gleichzeitig verschiedene Lerntypen an. Auch adaptives Lernen berücksichtigt die individuellen Unterschiede der Lernenden.

Adaptives Lernen meint die Anpassung des Lernangebots an die individuellen Unterschiede der Lernenden, damit alle gleichermassen gefördert werden. Das braucht es, weil Vorwissen, Lernverständnis und Lernvoraussetzungen nicht bei allen Lernenden gleich sind. Für den Lernenden A mag es langweilig sein, sich mit den theoretischen Grundlagen zur Reanimationstechnik zu beschäftigen, weil er diese bereits kennt. Der Lernende B bringt aber kein Vorwissen mit und wäre möglicherweise überfordert, sofort mit praktischen Übungen loszulegen.

Ein adaptives Lernprogramm umgeht die Langeweile des Lernenden A und die Überforderung des Lernenden B gezielt. Es passt sich an das Vorwissen, die Informationsverarbeitungskapazität, die Lernfähigkeiten und die Präferenzen des Lernenden an.

Das impliziert, dass die Bearbeitungszeit zur Erreichung der Lernziele individuell stark variiert. Es gibt nicht nur einen richtigen Lernweg, sondern unterschiedliche Lernwege und Optionen, die gewählt werden können.

Die Motivation als Erfolgsfaktor adaptiven Lernens

Die Lernmotivation ist mitverantwortlich für den Lernerfolg. Eine hohe Lernmotivation fördert die Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Lernstoff. Gute Leistungen (und somit Lernerfolg) sind meistens auf eine erhöhte Lernmotivation zurückzuführen.

In der Psychologie unterscheidet man zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation. In Bezug auf das Lernen unterscheiden sich diese beiden Formen wie folgt:

Der Zusammenhang zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation ist wissenschaftlich nicht abschliessend erforscht. Trotzdem kann man annehmen, dass eine Mischung intrinsischer und extrinsischer Motivation langfristig besser für die Lernmotivation ist, als rein extrinsische Motivation (vgl. Krieger & Hofmann, 2018).

Adaptives Lernen fördert sowohl die extrinsische als auch die intrinsische Motivation – und das ist gut so. Ein bestimmtes Ziel zu erreichen (z. B. einen Test zu bestehen) steht oft im Vordergrund, wenn es ums Lernen geht. Adaptives Lernen fördert aber auch die Freude am Lernen selbst – und somit die intrinsische Motivation.

Welcher Lernweg passt?

Bei einem adaptiven Lernprogramm gibt es also unterschiedliche Lernwege, denen die Lernenden abhängig von ihrem Vorwissen bzw. ihren Lernvoraussetzungen individuell folgen. Einige Möglichkeiten, wie sie den passenden Lernweg finden können:

  1. Zu den unterschiedlichen Themenbereichen gibt es jeweils Quizfragen, die das Wissen der Lernenden direkt überprüfen und sie je nachdem auf einen anderen Lernpfad führen.
  2. Eine andere Möglichkeit ist, die Lernenden selbst entscheiden zu lassen, in welchen Themengebieten sie ihr Wissen noch vertiefen möchten. Ein Abschlusstest überprüft das Wissen der Lernenden. So kann sichergestellt werden, dass alle über das notwendige Wissen verfügen. Nicht jede Person wählt den gleichen Lernpfad.
  3. Gleich zu Beginn eines Lernprogramms absolvieren die Lernenden einen Test. In den Themenbereichen, in denen sie zu wenig Punkte erreicht haben, müssen sie sich nachträglich das notwendige Wissen aneignen. Die Lernpfade unterscheiden sich von Person zu Person.
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Merke dir

Lernerfolg ist abhängig von kognitiven und sozialen Faktoren sowie von den Emotionen und der Motivation der Lernenden. Adaptives Lernen fördert die Lernmotivation und hat somit einen indirekten Einfluss auf den Lernerfolg – eine erfolgversprechende Form digitalen Lernens, die in (fast) allen Lernszenarien Sinn macht!

Krieger, W., & Hofmann, S. (2018). Change Management und Lernen. In Blended Learning für die Unternehmensdigitalisierung. Springer Gabler, Wiesbaden. S. 9-24.

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Ein Schlüssel zum (Lern-)Erfolg – Wie adaptives Lernen die Motivation fördert

Autorin: Lisa

Lesedauer: 8 Minuten

Thema: Adaptives Lernen

Die Motivation ist zusammen mit anderen psychologischen Faktoren wie z. B. Emotionen, sozialen und kognitiven Faktoren verantwortlich für den Lernerfolg. Ohne Motivation kann Lernen nicht stattfinden oder zumindest verläuft so der Lernprozess relativ beschwerlich und der Lernerfolg ist gering. Adaptives Lernen kann die Lernmotivation erhöhen und sich somit positiv auf den Lernerfolg auswirken. Wie und warum das funktioniert, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Adaptives Lernen

Ein Vorteil von E-Learning, den mittlerweile wohl alle kennen, ist die zeitliche und örtliche Unabhängigkeit bzw. Flexibilität. Die Lernenden können jederzeit und überall auf die Lerninhalte zugreifen. Zudem können die Lernenden ihr Lerntempo selbst bestimmen und unterschiedliche Umsetzungsmöglichkeiten sprechen gleichzeitig verschiedene Lerntypen an. Auch adaptives Lernen berücksichtigt die individuellen Unterschiede der Lernenden.
Adaptives Lernen meint die Anpassung des Lernangebots an die individuellen Unterschiede der Lernenden, damit alle gleichermassen gefördert werden. Das braucht es, weil Vorwissen, Lernverständnis und Lernvoraussetzungen nicht bei allen Lernenden gleich sind. Für den Lernenden A mag es langweilig sein, sich mit den theoretischen Grundlagen zur Reanimationstechnik zu beschäftigen, weil er diese bereits kennt. Der Lernende B bringt aber kein Vorwissen mit und wäre möglicherweise überfordert, sofort mit praktischen Übungen loszulegen.
Ein adaptives Lernprogramm umgeht die Langeweile des Lernenden A und die Überforderung des Lernenden B gezielt. Es passt sich an das Vorwissen, die Informationsverarbeitungskapazität, die Lernfähigkeiten und die Präferenzen des Lernenden an.
Das impliziert, dass die Bearbeitungszeit zur Erreichung der Lernziele individuell stark variiert. Es gibt nicht nur einen richtigen Lernweg, sondern unterschiedliche Lernwege und Optionen, die gewählt werden können.

Die Motivation als Erfolgsfaktor adaptiven Lernens

Die Lernmotivation ist mitverantwortlich für den Lernerfolg. Eine hohe Lernmotivation fördert die Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Lernstoff. Gute Leistungen (und somit Lernerfolg) sind meistens auf eine erhöhte Lernmotivation zurückzuführen.
In der Psychologie unterscheidet man zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation. In Bezug auf das Lernen unterscheiden sich diese beiden Formen wie folgt:
1. Intrinsische Motivation
Intrinsisch motivierte Personen lernen aus Freude am Thema oder aus Freude am Lernen selbst.
2. Extrinsische Motivation 
Extrinsisch motivierte Personen lernen, um eine bestimmte Tätigkeit oder ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen. Ihre Motivation wird also nicht von “innen” sondern von “aussen” gesteuert.
Der Zusammenhang zwischen extrinsischer und intrinsischer Motivation ist wissenschaftlich nicht abschliessend erforscht. Trotzdem kann man annehmen, dass eine Mischung intrinsischer und extrinsischer Motivation langfristig besser für die Lernmotivation ist, als rein extrinsische Motivation (vgl. Krieger & Hofmann, 2018).
Adaptives Lernen fördert sowohl die extrinsische als auch die intrinsische Motivation – und das ist gut so. Ein bestimmtes Ziel zu erreichen (z. B. einen Test zu bestehen) steht oft im Vordergrund, wenn es ums Lernen geht. Adaptives Lernen fördert aber auch die Freude am Lernen selbst – und somit die intrinsische Motivation.

Welcher Lernweg passt?

Bei einem adaptiven Lernprogramm gibt es also unterschiedliche Lernwege, denen die Lernenden abhängig von ihrem Vorwissen bzw. ihren Lernvoraussetzungen individuell folgen. Einige Möglichkeiten, wie sie den passenden Lernweg finden können:
  1. Zu den unterschiedlichen Themenbereichen gibt es jeweils Quizfragen, die das Wissen der Lernenden direkt überprüfen und sie je nachdem auf einen anderen Lernpfad führen.
  2. Eine andere Möglichkeit ist, die Lernenden selbst entscheiden zu lassen, in welchen Themengebieten sie ihr Wissen noch vertiefen möchten. Ein Abschlusstest überprüft das Wissen der Lernenden. So kann sichergestellt werden, dass alle über das notwendige Wissen verfügen. Nicht jede Person wählt den gleichen Lernpfad.
  3. Gleich zu Beginn eines Lernprogramms absolvieren die Lernenden einen Test. In den Themenbereichen, in denen sie zu wenig Punkte erreicht haben, müssen sie sich nachträglich das notwendige Wissen aneignen. Die Lernpfade unterscheiden sich von Person zu Person.

Merke dir: 

Lernerfolg ist abhängig von kognitiven und sozialen Faktoren sowie von den Emotionen und der Motivation der Lernenden. Adaptives Lernen fördert die Lernmotivation und hat somit einen indirekten Einfluss auf den Lernerfolg – eine erfolgversprechende Form digitalen Lernens, die in (fast) allen Lernszenarien Sinn macht!

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