HK-Schuelreisli

Lesedauer

7 Minuten

Thema

Team HK learning

Wir fühlten uns alle in unsere Schulzeit zurückversetzt, als wir uns am Freitagmorgen, dem 4. September mit Sonnencrème eingerieben, unsere (Elektro-)Fahrräder gesattelt und den Helm aufgesetzt haben. Mit dem Fahrrad von Spreitenbach über Rütihof und Turgi nach Strengelbach – oder anders gesagt: Von Simone zu Livia, zu Simon, zu Lisa. Das war der Plan unseres diesjährigen Teamausflugs. Und es wurde ein lustiger Tag mit viel Sonne, grossen Überraschungen und noch grösseren Schweissperlen.

Zeige mir deine Heimat und ich zeige dir meine

Die Idee für unseren Teamausflug hatte Simone: Wir alle überlegen uns im Vorfeld, welche Plätze an unserem Wohnort – nebst den eigenen vier Wänden –  eine Bedeutung für uns haben. Diese werden dann angesteuert und die entsprechende Geschichte wird erzählt. Zudem bereiten wir eine kleine Stärkung vor, die uns die nötige Energie für die nächste Etappe liefert.

Whatsapp-Chat

Blutwurst, Shoppi und Napoleon

Lisas erste Wortmeldung an diesem Tag war zum Glück nicht bezeichnend für den weiteren Verlauf unseres kleinen Reislis, das alles in allem erstaunlich reibungslos verlief. Und so trafen wir eine nach dem anderen mit nur etwas Verspätung gut gelaunt bei Simone in Spreitenbach ein. Spreitenbach. Wer jetzt an das grosse rote Hochhaus – auch Blutwurst genannt -, das Shoppi, das Tivoli, die Ikea und noch mehr Hochhäuser denkt, befindet sich wohl in bester Gesellschaft. Uns zu zeigen, dass diese Gemeinde im Limmattal aber noch viel mehr und vor allem Schönes zu bieten hat, das war die Mission von Simone.

Team HK learning

Also nahm sie uns mit auf ihre Joggingrunde. Und schon nach wenigen Minuten auf dem Fahrrad befanden wir uns in einer wunderschönen, lieblichen Landschaft. Hauptstrassen, Autos, die hupten und graue Betonklötze wichen Kühen, die muhten, Wiesen, Wälder und Weinreben. Das Licht der noch tiefstehenden Sonne, die kühle Luft und der Morgentau auf den Grashalmen waren so stimmungsvoll, dass das sonst einigermassen redselige Team HK still den Moment genoss. Den ersten kleinen Halt machten wir an einem schönen kleinen Weiher im Wald. Dort erzählte uns Simone, dass vor langer Zeit Napoleon genau an diesem Ort mit seinem Gefolge Rast gemacht hat. Und weil er so Hunger hatte, liess er kurzerhand den kleinen Weiher abfliessen und ass anschliessend alle Fische.

Franzosenweiher

Ob sich Simone einfach kurz in die Rolle der Märchentante Trudi Gerster versetzt oder sie wirklich Recht hatte – man weiss es nicht so genau. Ist auch egal. Weiter geht’s. Nun kam die steilste Stelle der Joggingroute. Dass an dieser Stelle ausgerechnet eines der beiden Elektro-Fahrräder versagte, hätte wohl niemand gedacht. Böse Zungen behaupten, dass es ein kleiner Fahrfehler war, der Lisa zum Stossen ihres gefühlt 200 kg schweren Elektrofahrrads verdonnerte. Aber auch dieses kleine Missgeschick sollte das letzte bleiben auf der Reise. Und so kamen wir einige Minuten später zu unserem nächsten und letzten Stopp in Spreitenbach. Auch dieser hatte es in sich: Neben Weinreben, unter einer Linde und mit Aussicht auf ganz Spreitenbach genossen wir ein Gläschen Spreitenbacher Weisswein, in Spreitenbacher Weingläschen und dazu assen wir ein Stück deftigen Spreitenbacher Bananenkuchen. Eine Spezialität aus der Limmattal Bäckerei, so Simone.

Gestärkt und mit einem völlig neuen Bild von Spreitenbach im Kopf machten wir uns auf Richtung Westen.

Das tapfere Tigerlein

Dass Rütihof ein schöner Ort mit viel Lebensqualität ist, musste uns Livia nicht beweisen. Das sah man auf den ersten Blick. Und weil Livia auch noch nicht allzu lange dort wohnt, gibt es auch keine geheimen Orte aus ihrer Jugend, die sie mit uns hätte teilen können. Also nahm sie uns mit zu sich nach Hause. Dort erwartete uns eine eindrückliche und gleichzeitig niedliche Mischung aus Hauskatze und Tiger: Lou. Er begleitete uns in den Garten und versuchte vergeblich seinen Schutzkragen loszuwerden, während wir uns mit einigen Snacks und Getränken für die nächste Etappe stärkten. Bevor wir uns wieder auf die Sättel schwangen – was bereits jetzt mit einigen Schmerzen verbunden war – wollte uns Livia noch ein Kunststück mit Lou vorführen. Resultat: Verbrennungen an Livias Hand. Mehr wollen wir gar nicht erzählen.

Über Felder und Wiesen ging es nun nach Birmenstorf, von wo wir über Gebenstorf nach gerade mal 30 Minuten in Turgi ankamen.

Katze

Gemüse- und Xylophonlehrstunde

Die fleissigen Blogleser unter euch wissen, dass Simon spätestens seit COVID19 vom Gartenvirus befallen ist. Und so steuerten wir als Erstes sein kleines Feld an, das rund 50 Meter von seinem Haus entfernt liegt und das er seit diesem Jahr bewirtschaftet. Kartoffeln, Bohnen, Randen, Rucola, Salat, Tomaten, Melonen, Auberginen, Kohlrabi, Lauch, Karotten, Tomaten, Gurken, Krautstiel, Wirsing, Rosenkohl, Federkohl, Zwiebeln, Knoblauch, Erdbeeren, Himbeeren, Kürbis, Zucchetti, Chili, Peperoni. Alles war zu finden. Nach einem kurzen Gemüsequiz, bei dem Simone am besten abschnitt, gingen wir zu Simon nach Hause, wo Hanna und Simone uns erwarteten. Ja, es sind nun drei Simon(e)s auf einem Haufen. Und nein, Simon macht es nicht extra. Auf dem Gartensitzplatz – ebenfalls ein Corona-Projekt – gab es eine kleine Verstärkung, die musikalisch begleitet wurde. Man lernt viel als frischgebackener Vater – auch das Spiel mit dem Xylophon. Bevor es für die letzte Etappe in Richtung Wasserschloss losging nahm uns Simon noch mit zu einem Aussichtspunkt, dem Lägereblick, von wo aus man aufs Dorf und somit alle Schulstationen, die Simon bis 14 Jahre durchlaufen hat, blicken konnte.

An dieser Stelle eine kurze Geographiestunde: Die Dörfer Spreitenbach, Rütihof und Turgi liegen im Aargau. Das weiss jede/r. Insgesamt umfasst dieser Kanton im Norden der Schweiz 210 politische Gemeinden. Und da gibt es eine Gemeinde, ganz im Westen des Kantons, die heisst “Strengelbach”. Die gibt’s wirklich. Und da führte die letzte Etappe hin.

Am Ende der Welt angekommen

Mit knapp 50 Kilometer Distanz und 600 Höhenmeter war es die Königsetappe des Tages. Und gleichzeitig war es auch die schönste Etappe: Zuerst der Aare entlang bis nach Aarau und dann nach Südwesten in Richtung Zofingen. Alles auf bestens ausgeschilderten Fahrradwegen fernab der Hauptstrassen. Die Zeit verging wie im Flug und die nötigen Zwischenkalorien führten wir uns mit einer Pizza und einem Bierchen auf halber Strecke zu.

Die Sonne hatte den Zenit schon lange überschritten, als wir nach einem kleinen Umweg in Strengelbach (“bist du sicher, Lisa?”, “jaja, ich bin diesen Weg schon 100 Mal gefahren”, “Lisa, hier geht es nicht weiter”, “huupsii”) ankamen. Den Weg zu Lisas Lieblingsplätzchen, das auf einem Hügel in Strengelbach liegt, schafften wir leider nicht mehr. Und so liessen wir den späten Nachmittag bei ihr zu Hause auf der Terrasse mit einem feinen Glacé aus einer lokalen Molkerei ausklingen. Hier möchte ich lieber Bilder als Worte sprechen lassen:

Team HK learning

Es war ein toller Tag, der uns als Team noch ein bisschen mehr zusammengeschweisst hat. Ein Tag, an dem wir viel gelacht haben. Ein Tag, der unseren Gesässen zugesetzt hat. Und ein Tag, an dem wir einiges gelernt haben. Dass Spreitenbach seine schönen Seiten hat, es Raubtiere gibt, für die man keine Raubtierlizenz braucht, Melonen auch in der Schweiz wachsen und es eine kleine Gemeinde ganz im Westen des Kantons gibt, die Strengelbach heisst. Ich freue mich auf den nächsten Ausflug!

Zurück zur Übersicht

HK-Schuelreisli

Autor: Simon

Lesedauer: 7 Minuten

Thema: Team HK learning

Wir fühlten uns alle in unsere Schulzeit zurückversetzt, als wir uns am Freitagmorgen, dem 4. September mit Sonnencrème eingerieben, unsere (Elektro-)Fahrräder gesattelt und den Helm aufgesetzt haben. Mit dem Fahrrad von Spreitenbach über Rütihof und Turgi nach Strengelbach – oder anders gesagt: Von Simone zu Livia, zu Simon, zu Lisa. Das war der Plan unseres diesjährigen Teamausflugs. Und es wurde ein lustiger Tag mit viel Sonne, grossen Überraschungen und noch grösseren Schweissperlen.

Zeige mir deine Heimat und ich zeige dir meine

Die Idee für unseren Teamausflug hatte Simone: Wir alle überlegen uns im Vorfeld, welche Plätze an unserem Wohnort – nebst den eigenen vier Wänden –  eine Bedeutung für uns haben. Diese werden dann angesteuert und die entsprechende Geschichte wird erzählt. Zudem bereiten wir eine kleine Stärkung vor, die uns die nötige Energie für die nächste Etappe liefert.
Whatsapp-Chat

Blutwurst, Shoppi und Napoleon

Lisas erste Wortmeldung an diesem Tag war zum Glück nicht bezeichnend für den weiteren Verlauf unseres kleinen Reislis, das alles in allem erstaunlich reibungslos verlief. Und so trafen wir eine nach dem anderen mit nur etwas Verspätung gut gelaunt bei Simone in Spreitenbach ein. Spreitenbach. Wer jetzt an das grosse rote Hochhaus – auch Blutwurst genannt -, das Shoppi, das Tivoli, die Ikea und noch mehr Hochhäuser denkt, befindet sich wohl in bester Gesellschaft. Uns zu zeigen, dass diese Gemeinde im Limmattal aber noch viel mehr und vor allem Schönes zu bieten hat, das war die Mission von Simone.
Team HK learning
Also nahm sie uns mit auf ihre Joggingrunde. Und schon nach wenigen Minuten auf dem Fahrrad befanden wir uns in einer wunderschönen, lieblichen Landschaft. Hauptstrassen, Autos, die hupten und graue Betonklötze wichen Kühen, die muhten, Wiesen, Wälder und Weinreben. Das Licht der noch tiefstehenden Sonne, die kühle Luft und der Morgentau auf den Grashalmen waren so stimmungsvoll, dass das sonst einigermassen redselige Team HK still den Moment genoss. Den ersten kleinen Halt machten wir an einem schönen kleinen Weiher im Wald. Dort erzählte uns Simone, dass vor langer Zeit Napoleon genau an diesem Ort mit seinem Gefolge Rast gemacht hat. Und weil er so Hunger hatte, liess er kurzerhand den kleinen Weiher abfliessen und ass anschliessend alle Fische.
Franzosenweiher
Ob sich Simone einfach kurz in die Rolle der Märchentante Trudi Gerster versetzt oder sie wirklich Recht hatte – man weiss es nicht so genau. Ist auch egal. Weiter geht’s. Nun kam die steilste Stelle der Joggingroute. Dass an dieser Stelle ausgerechnet eines der beiden Elektro-Fahrräder versagte, hätte wohl niemand gedacht. Böse Zungen behaupten, dass es ein kleiner Fahrfehler war, der Lisa zum Stossen ihres gefühlt 200 kg schweren Elektrofahrrads verdonnerte. Aber auch dieses kleine Missgeschick sollte das letzte bleiben auf der Reise. Und so kamen wir einige Minuten später zu unserem nächsten und letzten Stopp in Spreitenbach. Auch dieser hatte es in sich: Neben Weinreben, unter einer Linde und mit Aussicht auf ganz Spreitenbach genossen wir ein Gläschen Spreitenbacher Weisswein, in Spreitenbacher Weingläschen und dazu assen wir ein Stück deftigen Spreitenbacher Bananenkuchen. Eine Spezialität aus der Limmattal Bäckerei, so Simone.
Gestärkt und mit einem völlig neuen Bild von Spreitenbach im Kopf machten wir uns auf Richtung Westen.

Das tapfere Tigerlein

Dass Rütihof ein schöner Ort mit viel Lebensqualität ist, musste uns Livia nicht beweisen. Das sah man auf den ersten Blick. Und weil Livia auch noch nicht allzu lange dort wohnt, gibt es auch keine geheimen Orte aus ihrer Jugend, die sie mit uns hätte teilen können. Also nahm sie uns mit zu sich nach Hause. Dort erwartete uns eine eindrückliche und gleichzeitig niedliche Mischung aus Hauskatze und Tiger: Lou. Er begleitete uns in den Garten und versuchte vergeblich seinen Schutzkragen loszuwerden, während wir uns mit einigen Snacks und Getränken für die nächste Etappe stärkten. Bevor wir uns wieder auf die Sättel schwangen – was bereits jetzt mit einigen Schmerzen verbunden war – wollte uns Livia noch ein Kunststück mit Lou vorführen. Resultat: Verbrennungen an Livias Hand. Mehr wollen wir gar nicht erzählen.
Über Felder und Wiesen ging es nun nach Birmenstorf, von wo wir über Gebenstorf nach gerade mal 30 Minuten in Turgi ankamen.
Katze

Gemüse- und Xylophonlehrstunde

Die fleissigen Blogleser unter euch wissen, dass Simon spätestens seit COVID19 vom Gartenvirus befallen ist. Und so steuerten wir als Erstes sein kleines Feld an, das rund 50 Meter von seinem Haus entfernt liegt und das er seit diesem Jahr bewirtschaftet. Kartoffeln, Bohnen, Randen, Rucola, Salat, Tomaten, Melonen, Auberginen, Kohlrabi, Lauch, Karotten, Tomaten, Gurken, Krautstiel, Wirsing, Rosenkohl, Federkohl, Zwiebeln, Knoblauch, Erdbeeren, Himbeeren, Kürbis, Zucchetti, Chili, Peperoni. Alles war zu finden. Nach einem kurzen Gemüsequiz, bei dem Simone am besten abschnitt, gingen wir zu Simon nach Hause, wo Hanna und Simone uns erwarteten. Ja, es sind nun drei Simon(e)s auf einem Haufen. Und nein, Simon macht es nicht extra. Auf dem Gartensitzplatz – ebenfalls ein Corona-Projekt – gab es eine kleine Verstärkung, die musikalisch begleitet wurde. Man lernt viel als frischgebackener Vater – auch das Spiel mit dem Xylophon. Bevor es für die letzte Etappe in Richtung Wasserschloss losging nahm uns Simon noch mit zu einem Aussichtspunkt, dem Lägereblick, von wo aus man aufs Dorf und somit alle Schulstationen, die Simon bis 14 Jahre durchlaufen hat, blicken konnte.
An dieser Stelle eine kurze Geographiestunde: Die Dörfer Spreitenbach, Rütihof und Turgi liegen im Aargau. Das weiss jede/r. Insgesamt umfasst dieser Kanton im Norden der Schweiz 210 politische Gemeinden. Und da gibt es eine Gemeinde, ganz im Westen des Kantons, die heisst “Strengelbach”. Die gibt’s wirklich. Und da führte die letzte Etappe hin.

Am Ende der Welt angekommen

Mit knapp 50 Kilometer Distanz und 600 Höhenmeter war es die Königsetappe des Tages. Und gleichzeitig war es auch die schönste Etappe: Zuerst der Aare entlang bis nach Aarau und dann nach Südwesten in Richtung Zofingen. Alles auf bestens ausgeschilderten Fahrradwegen fernab der Hauptstrassen. Die Zeit verging wie im Flug und die nötigen Zwischenkalorien führten wir uns mit einer Pizza und einem Bierchen auf halber Strecke zu.
Die Sonne hatte den Zenit schon lange überschritten, als wir nach einem kleinen Umweg in Strengelbach (“bist du sicher, Lisa?”, “jaja, ich bin diesen Weg schon 100 Mal gefahren”, “Lisa, hier geht es nicht weiter”, “huupsii”) ankamen. Den Weg zu Lisas Lieblingsplätzchen, das auf einem Hügel in Strengelbach liegt, schafften wir leider nicht mehr. Und so liessen wir den späten Nachmittag bei ihr zu Hause auf der Terrasse mit einem feinen Glacé aus einer lokalen Molkerei ausklingen. Hier möchte ich lieber Bilder als Worte sprechen lassen:
Team HK learning
Es war ein toller Tag, der uns als Team noch ein bisschen mehr zusammengeschweisst hat. Ein Tag, an dem wir viel gelacht haben. Ein Tag, der unseren Gesässen zugesetzt hat. Und ein Tag, an dem wir einiges gelernt haben. Dass Spreitenbach seine schönen Seiten hat, es Raubtiere gibt, für die man keine Raubtierlizenz braucht, Melonen auch in der Schweiz wachsen und es eine kleine Gemeinde ganz im Westen des Kantons gibt, die Strengelbach heisst. Ich freue mich auf den nächsten Ausflug!
Zurück zur Übersicht