Vereine sind im Wandel – und E-Learning kann helfen

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5 Minuten

Thema

E-Learning in Sportvereinen

Seit rund 24 Jahren bin ich, Livia, Mitglied bei HC Rotweiss Wettingen. Dass ich irgendwann im Vorstand tätig sein werde und mir über viel mehr als nur den Sport Gedanken machen muss, hätte ich nie gedacht. Für den Verein investiere ich viel Zeit, sei das für Veranstaltungen, Sitzungen oder Marketingarbeiten. Einen ganz neuen Blickwinkel auf die Vorstandsarbeit hat mir mein Praktikum bei HK learning eröffnet: Digitales Lernen, ein unentdecktes Potenzial auf Vereins- aber auch Verbandsebene! Wo Potenzial liegt und wie Vereine E-Learning nutzen könnten, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Die Schweiz: das Land der Sportvereine, das Land des Ehrenamts

In der Schweiz gibt es rund 19’000 Sportvereine mit gegen 2 Millionen Aktivmitgliedern. 1996 waren es gar noch 27’000 Vereine und 3.5 Milionen Mitglieder! Heute macht rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung im Alter von 5-74 Jahre in einem Sportverein mit. Das bedeutet nicht nur Spass, sondern auch Aufwand: In den Vereinen müssen rund 350’000 Ämter besetzt werden. Davon werden nur ca. 4% entschädigt – der Rest wird im Ehrenamt ausgeführt. So werden Jahr für Jahr 75 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit geleistet, was einem hypothetischen Gesamtwert von rund 2 Milliarden Franken entspricht. Beeindruckend!

Heute blicken Sportvereine weniger optimistisch in die Zukunft, als noch vor sechs Jahren. Die Rekrutierung und Einbindung von Nachswuchssportler/innen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden wird immer schwieriger (Quelle). Ging man früher noch in die Pfadi und wurde selbstverständlich Leiter/in, ist die Auswahl an Freizeitaktivitäten heute deutlich grösser; ein Kind geht nur nicht in die Pfadi, sondern spielt auch Fussball und Klavier und wird zum Ausgleich in die Yogastunde gebracht.

Aber nicht nur die Vielfalt hat zugenommen. Wer sich für eine Trainer- und/oder sogar Vorstandstätigkeit entscheidet, muss neben Trainings und der Vor- bzw. Nachbereitung von Sitzungen auch Zeit in die Aus- und Weiterbildung investieren.

E-Learning als Teil der Weiter-/Entwicklung

to do

Die Anforderungen an Leiter, Trainer, Betreuer und Vorstandsmitglieder sind hoch. Wer sich für ein Vereinsamt entscheidet braucht nicht nur eine riesen Portion Motivation, sondern auch viel Zeit. Ein Hindernis für viele, denn wer hat neben Arbeit, Freunden und Hobby noch Zeit für ein Vereinsämtli? Um den zeitlichen Aufwand möglichst gering zu halten, sollten wo immer möglich Einsparungen gemacht werden. Dabei kann E-Learning massgeblich zum Abspecken beitragen. Ich erzähle euch, was wir bereits umgesetzt haben und wo ich Potenzial für die digitale Wissensvermittlung in Vereinen sehe:

1. Informationsvermittlung leicht gemacht

Ein Verein hat neben dem sportlichen Aspekt auch die Aufgabe, den Mitgliedern Werte wie Teamspirit, soziales Engagement, Disziplin und Fleiss mit auf den Weg zu geben. Gerade in Jugendvereinen spielen neben Fairplay und Toleranz auch Themen wie Tabak-, Alkohol- und Drogenprävention sowie Prävention gegen sexuelle Gewalt eine wichtige Rolle. Anstatt dass jeder Verein oder Verband eigene Broschüren und Paper erstellt (auf Papier, versteht sich), können Ressourcen gebündelt und Informationen attraktiv digital vermittelt werden. 

Cool and Clean auf Smartphone

Ein Beispiel: Swiss Olympic hat für die Suchtprävention eine WebApp für Leitende und Trainer entwickelt, die mit Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 20 Jahren arbeiten. Diverse Angebote helfen, junge Athleten für Themen wie Fairplay, Tabak, Alkohol und Doping zu sensibilisieren. Trainer und Leitende lernen, wie sie Gefährdungen frühzeitig erkennen und wie sie richtig darauf reagieren.

Auf www.coolandclean.ch könnt ihr euch ein Bild der WebApp machen, in unserem Portfolio findet ihr ebenfalls mehr Informationen zum Projekt.

Lea Sprunger springr über Hürde

Ein weiteres Beispiel: Die Stiftung Schweizer Sporthilfe hat ein „Patenschaftsprogramm“ für Nachwuchstalente. Junge Athletinnen und Athleten mit einem gewissen sportlichen Leistungsnachweis können sich für das Programm anmelden und so finanzielle und moralische Hilfe von einem Paten erhalten. Was das genau bedeutet erfahren die Jugendlichen in der „Sporthilfe Toolbox“.

Einblick gefällig? 

Ideen

  • Das Thema Kindesschutz (Schutz von Teilnehmenden im Bezug auf verschiedene Gewaltformen) wird in vielen Vereinen in einem Verhaltenskodex abgedeckt. Diesen zu lesen ist mitunter nicht sehr attraktiv. Wie wäre es mit einer zeitgemässen Schulungsmethode wie z. B. einer WebApp mit Bildern, Videos und Infos? (Spoiler: Das ist was im Busch…)
  • Eine weitere Idee: Auch mit Erklärvideos können Informationen attraktiv vermittelt und gleichzeitig Mitglieder angeworben werden. So macht’s zum Beispiel der deutsche Verein „Champions ohne Grenzen“: zum Video

2. Aus- und Weiterbildung (teilweise) digitalisieren

Mitglieder, Trainer und Funktionäre müssen nicht nur praktisch, sondern auch theoretisch ständig am Ball bleiben. Dazu zählen Vereins- und Verbandsinterne Angebote sowie diverse Kurse seitens des BASPO, z. B. J&S Kurse. Viele von ihnen finden als Präsenzkurse statt. Das macht Sinn, denn oft muss vor Ort die richtige Technik geübt werden. Heisst aber für die Teilnehmenden: Ein Abend, Tag oder Wochenende ist verplant. Um die Präsenzzeit zu verkürzen (oder ganz zu streichen), können theoretische Inhalte online abgehandelt werden. 

Screenshot Erste Hilfe Lernplattform

Ein Beispiel: Wie muss ich reagieren, wenn sich jemand im Training verletzt? Erste Hilfe Kurse sind wichtig und Bestandteil vieler Vereine. Gerade vor Lager werden die Informationen nochmals aufgefrischt. Damit die Präsenzzeiten nicht zu hoch sind, können Teilnehmende das theoretische Wissen vorab in kurzen Online-Modulen wiederholen. Am dadurch verkürzten Präsenzteil werden Techniken geübt und Fragen geklärt. Wie das aussehen kann und welche Vorteile dieses Lernformat mit sich bringt, lest ihr hier

Ideen:

  • Blended Learning Szenarien eignen sich für diverse Settings: z. B. könnten sich angehende Schiedsrichter den Theorieteil zu Spiel und Regeln vorab online aneignen – wann und wo sie wollen. An der Präsenzveranstaltung – die nun stark verkürzt werden kann – werden lediglich die wichtigsten Punkte aufgefrischt. Anschliessend bleibt Zeit für das, was online nicht abgedeckt werden kann: Übungen. Online können Medien wie Videos, Podcasts, Übungen zu Inhalten usw. problemlos eingebunden werden. Ändern sich die Regeln, können die Inhalte schnell und ohne grossen Aufwand angepasst werden.
  • Wie kann ich als Lagerleiter sicherstellen, dass mein Leitungsteam die für sie geltenden Lagerregeln kennt (z. B. bez. Rauchen, Alkohol, Präsenz etc.), ohne dass ich allen für eine Unterschrift hinterherrennen muss? Ein kurzes Lernprogramm ersetzt den Fötzel mit Unterschrift (den eh niemand liest). Eingebunden in die Lernplattform sehe ich als Lagerleiter, wer sich mit den Inhalten vertraut gemacht hat und sein Okay dazu gegeben hat.

Lernprogramme (mit und ohne Präsenzteil) eignen sich perfekt für Themen wie zum Beispiel Ernährung, Doping, Rituale & Motivation, Folgen einer Überlastung etc. Bestimmt fällt dir auch ein Thema ein, das online vermittelt werden könnte…

3. „Verein“facht kommunizieren und Wissen teilen

Um für die Zukunft gewappnet zu sein, investieren immer mehr Vereine in ein Vereinstool wie z. B: Wissensplattformen, an denen alle Informationen an einem Ort verfügbar sind. Das vereinfacht die Zusammenarbeit (gerade bei einem Beitritt in den Vorstand), denn alle nötigen Dokumente und wichtigen Informationen sind zentral abgelegt und für alle auffindbar.

Ein Beispiel: In meinem Verein wurde vor Kurzem „Fairgate“ implementiert. Mit dem Tool können unter anderem intern Informationen ausgetauscht und Dokumente abgelegt, Rechnungen und Newsletter verschickt, Sponsorenlisten erstellt werden. Das Tool ist noch sehr neu und ich habe es noch nicht ausgiebig getestet. Ich bin mir aber sicher, dass Abläufe und Prozesse vereinfacht werden.

Ideen:

  • Wer „nur“ Informationen ablegen und austauschen möchte, kann auch auf Google Drive oder Microsoft Teams zurückgreifen. Wichtig: Eine saubere Ordnerstruktur und Berechtigungen. Ansonsten wird aus der Ablage schnell ein Wildwuchs-Dschungel.
  • On top: Wer seinen Mitgliedern Online-Trainings zu Weiterbildungsthemen zur Verfügung stellt und schauen möchte, wie diese gelöst werden (z. B. über einen Abschlusstest), der kann eine einfache Lernplattform erstellen. Das würde sich aber eher auf Verbands- oder BASPO-Ebene anbieten.

Für die Zukunft gerüstet

Die digitale Wissensvermittlung in Vereinen hat Potenzial, vor allem im Hinblick auf die Informationsvermittlung und die Aus- und Weiterbildung. Um für die aktuelle und kommende digital affine Generation attraktiv zu bleiben, können und sollten nicht nur Unternehmen, sondern auch Vereine auf den Zug der Digitalisierung aufspringen. Natürlich gibt es bereits heute viele erfolgreiche Umsetzungen, zum Beispiel bei Swiss Volley.

Investitionen brauchen natürlich immer auch Geld. Aber die Investition in Personen, die Freiwilligenarbeit im Wert von 2 Milliarden Franken pro Jahr leisten lohnt sich allemal, oder?

Wir sind auf jeden Fall gespannt, was die Vereins-Zukunft bringen wird!

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Vereine sind im Wandel – und E-Learning kann helfen

Autorin: Livia

Lesedauer: 5 Minuten

Thema: E-Learning in Vereinen

Seit rund 24 Jahren bin ich, Livia, Mitglied bei HC Rotweiss Wettingen. Dass ich irgendwann im Vorstand tätig sein werde und mir über viel mehr als nur den Sport Gedanken machen muss, hätte ich nie gedacht. Für den Verein investiere ich viel Zeit, sei das für Veranstaltungen, Sitzungen oder Marketingarbeiten. Einen ganz neuen Blickwinkel auf die Vorstandsarbeit hat mir mein Praktikum bei HK learning eröffnet: Digitales Lernen, ein unentdecktes Potenzial auf Vereins- aber auch Verbandsebene! Wo Potenzial liegt und wie Vereine E-Learning nutzen könnten, erzähle ich euch in diesem Beitrag.

Die Schweiz: das Land der Sportvereine, das Land des Ehrenamts

In der Schweiz gibt es rund 19’000 Sportvereine mit gegen 2 Millionen Aktivmitgliedern. 1996 waren es gar noch 27’000 Vereine und 3.5 Milionen Mitglieder! Heute macht rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung im Alter von 5-74 Jahre in einem Sportverein mit. Das bedeutet nicht nur Spass, sondern auch Aufwand: In den Vereinen müssen rund 350’000 Ämter besetzt werden. Davon werden nur ca. 4% entschädigt – der Rest wird im Ehrenamt ausgeführt. So werden Jahr für Jahr 75 Millionen Stunden Freiwilligenarbeit geleistet, was einem hypothetischen Gesamtwert von rund 2 Milliarden Franken entspricht. Beeindruckend!

Heute blicken Sportvereine weniger optimistisch in die Zukunft, als noch vor sechs Jahren. Die Rekrutierung und Einbindung von Nachswuchssportler/innen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden wird immer schwieriger (Quelle). Ging man früher noch in die Pfadi und wurde selbstverständlich Leiter/in, ist die Auswahl an Freizeitaktivitäten heute deutlich grösser; ein Kind geht nur nicht in die Pfadi, sondern spielt auch Fussball und Klavier und wird zum Ausgleich in die Yogastunde gebracht.

Aber nicht nur die Vielfalt hat zugenommen. Wer sich für eine Trainer- und/oder sogar Vorstandstätigkeit entscheidet, muss neben Trainings und der Vor- bzw. Nachbereitung von Sitzungen auch Zeit in die Aus- und Weiterbildung investieren.

E-Learning als Teil der Weiter-/Entwicklung

to do

Die Anforderungen an Leiter, Trainer, Betreuer und Vorstandsmitglieder sind hoch. Wer sich für ein Vereinsamt entscheidet braucht nicht nur eine riesen Portion Motivation, sondern auch viel Zeit. Ein Hindernis für viele, denn wer hat neben Arbeit, Freunden und Hobby noch Zeit für ein Vereinsämtli? Um den zeitlichen Aufwand möglichst gering zu halten, sollten wo immer möglich Einsparungen gemacht werden. Dabei kann E-Learning massgeblich zum Abspecken beitragen. Ich erzähle euch, was wir bereits umgesetzt haben und wo ich Potenzial für die digitale Wissensvermittlung in Vereinen sehe:

1. Informationsvermittlung leicht gemacht

Ein Verein hat neben dem sportlichen Aspekt auch die Aufgabe, den Mitgliedern Werte wie Teamspirit, soziales Engagement, Disziplin und Fleiss mit auf den Weg zu geben. Gerade in Jugendvereinen spielen neben Fairplay und Toleranz auch Themen wie Tabak-, Alkohol- und Drogenprävention sowie Prävention gegen sexuelle Gewalt eine wichtige Rolle. Anstatt dass jeder Verein oder Verband eigene Broschüren und Paper erstellt (auf Papier, versteht sich), können Ressourcen gebündelt und Informationen attraktiv digital vermittelt werden.

Cool and Clean auf Smartphone

Ein Beispiel: Swiss Olympic hat für die Suchtprävention eine WebApp für Leitende und Trainer entwickelt, die mit Jugendlichen im Alter zwischen 10 und 20 Jahren arbeiten. Diverse Angebote helfen, junge Athleten für Themen wie Fairplay, Tabak, Alkohol und Doping zu sensibilisieren. Trainer und Leitende lernen, wie sie Gefährdungen frühzeitig erkennen und wie sie richtig darauf reagieren.

Auf www.coolandclean.ch könnt ihr euch ein Bild der WebApp machen, in unserem Portfolio findet ihr ebenfalls mehr Informationen zum Projekt.

Lea Sprunger springr über Hürde

Ein weiteres Beispiel: Die Stiftung Schweizer Sporthilfe hat ein „Patenschaftsprogramm“ für Nachwuchstalente. Junge Athletinnen und Athleten mit einem gewissen sportlichen Leistungsnachweis können sich für das Programm anmelden und so finanzielle und moralische Hilfe von einem Paten erhalten. Was das genau bedeutet erfahren die Jugendlichen in der „Sporthilfe Toolbox“.

Einblick gefällig? 

Ideen

  • Das Thema Kindesschutz (Schutz von Teilnehmenden im Bezug auf verschiedene Gewaltformen) wird in vielen Vereinen in einem Verhaltenskodex abgedeckt. Diesen zu lesen ist mitunter nicht sehr attraktiv. Wie wäre es mit einer zeitgemässen Schulungsmethode wie z. B. einer WebApp mit Bildern, Videos und Infos? (Spoiler: Das ist was im Busch…)
  • Eine weitere Idee: Auch mit Erklärvideos können Informationen attraktiv vermittelt und gleichzeitig Mitglieder angeworben werden. So macht’s zum Beispiel der deutsche Verein „Champions ohne Grenzen“: zum Video

2. Aus- und Weiterbildung (teilweise) digitalisieren

Mitglieder, Trainer und Funktionäre müssen nicht nur praktisch, sondern auch theoretisch ständig am Ball bleiben. Dazu zählen Vereins- und Verbandsinterne Angebote sowie diverse Kurse seitens des BASPO, z. B. J&S Kurse. Viele von ihnen finden als Präsenzkurse statt. Das macht Sinn, denn oft muss vor Ort die richtige Technik geübt werden. Heisst aber für die Teilnehmenden: Ein Abend, Tag oder Wochenende ist verplant. Um die Präsenzzeit zu verkürzen (oder ganz zu streichen), können theoretische Inhalte online abgehandelt werden.

Screenshot Erste Hilfe Lernplattform

Ein Beispiel: Wie muss ich reagieren, wenn sich jemand im Training verletzt? Erste Hilfe Kurse sind wichtig und Bestandteil vieler Vereine. Gerade vor Lager werden die Informationen nochmals aufgefrischt. Damit die Präsenzzeiten nicht zu hoch sind, können Teilnehmende das theoretische Wissen vorab in kurzen Online-Modulen wiederholen. Am dadurch verkürzten Präsenzteil werden Techniken geübt und Fragen geklärt. Wie das aussehen kann und welche Vorteile dieses Lernformat mit sich bringt, lest ihr hier

Ideen:

  • Blended Learning Szenarien eignen sich für diverse Settings: z. B. könnten sich angehende Schiedsrichter den Theorieteil zu Spiel und Regeln vorab online aneignen – wann und wo sie wollen. An der Präsenzveranstaltung – die nun stark verkürzt werden kann – werden lediglich die wichtigsten Punkte aufgefrischt. Anschliessend bleibt Zeit für das, was online nicht abgedeckt werden kann: Übungen. Online können Medien wie Videos, Podcasts, Übungen zu Inhalten usw. problemlos eingebunden werden. Ändern sich die Regeln, können die Inhalte schnell und ohne grossen Aufwand angepasst werden.
  • Wie kann ich als Lagerleiter sicherstellen, dass mein Leitungsteam die für sie geltenden Lagerregeln kennt (z. B. bez. Rauchen, Alkohol, Präsenz etc.), ohne dass ich allen für eine Unterschrift hinterherrennen muss? Ein kurzes Lernprogramm ersetzt den Fötzel mit Unterschrift (den eh niemand liest). Eingebunden in die Lernplattform sehe ich als Lagerleiter, wer sich mit den Inhalten vertraut gemacht hat und sein Okay dazu gegeben hat.

Lernprogramme (mit und ohne Präsenzteil) eignen sich perfekt für Themen wie zum Beispiel Ernährung, Doping, Rituale & Motivation, Folgen einer Überlastung etc. Bestimmt fällt dir auch ein Thema ein, das online vermittelt werden könnte…

3. „Verein“facht kommunizieren und Wissen teilen

Um für die Zukunft gewappnet zu sein, investieren immer mehr Vereine in ein Vereinstool wie z. B: Wissensplattformen, an denen alle Informationen an einem Ort verfügbar sind. Das vereinfacht die Zusammenarbeit (gerade bei einem Beitritt in den Vorstand), denn alle nötigen Dokumente und wichtigen Informationen sind zentral abgelegt und für alle auffindbar.

Ein Beispiel: In meinem Verein wurde vor Kurzem „Fairgate“ implementiert. Mit dem Tool können unter anderem intern Informationen ausgetauscht und Dokumente abgelegt, Rechnungen und Newsletter verschickt, Sponsorenlisten erstellt werden. Das Tool ist noch sehr neu und ich habe es noch nicht ausgiebig getestet. Ich bin mir aber sicher, dass Abläufe und Prozesse vereinfacht werden.

Ideen:

  • Wer „nur“ Informationen ablegen und austauschen möchte, kann auch auf Google Drive oder Microsoft Teams zurückgreifen. Wichtig: Eine saubere Ordnerstruktur und Berechtigungen. Ansonsten wird aus der Ablage schnell ein Wildwuchs-Dschungel.
  • On top: Wer seinen Mitgliedern Online-Trainings zu Weiterbildungsthemen zur Verfügung stellt und schauen möchte, wie diese gelöst werden (z. B. über einen Abschlusstest), der kann eine einfache Lernplattform erstellen. Das würde sich aber eher auf Verbands- oder BASPO-Ebene anbieten.

Für die Zukunft gerüstet

Die digitale Wissensvermittlung in Vereinen hat Potenzial, vor allem im Hinblick auf die Informationsvermittlung und die Aus- und Weiterbildung. Um für die aktuelle und kommende digital affine Generation attraktiv zu bleiben, können und sollten nicht nur Unternehmen, sondern auch Vereine auf den Zug der Digitalisierung aufspringen. Natürlich gibt es bereits heute viele erfolgreiche Umsetzungen, zum Beispiel bei Swiss Volley.

Investitionen brauchen natürlich immer auch Geld. Aber die Investition in Personen, die Freiwilligenarbeit im Wert von 2 Milliarden Franken pro Jahr leisten lohnt sich allemal, oder?

Wir sind auf jeden Fall gespannt, was die Vereins-Zukunft bringen wird!

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